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Die Boeing C-97 Stratofreighter (deutsch: Stratosphärenfrachter), auch Boeing 367, war ein ab 1947 gebautes militärisches Langstrecken-Frachtflugzeug aus US-amerikanischer Produktion. Angetrieben wurde sie von vier Kolbenmotoren (von je 2.610 kW Leistung) mit Vierblattpropellern.
Die Boeing C-97 Stratofreighter war eine Weiterentwicklung des Boeing B-29-Langstreckenbombers und kombinierte das Flugwerk der B-29 mit dem großen Querschnitt eines Doppeldeck-Rumpfes. Die ersten Exemplare erschienen bereits 1944 für den Einsatz als militärischer Transporter.
Nach Kriegsende wurde aus der C-97 das zivile Verkehrsflugzeug B-377 Stratocruiser abgeleitet. Insgesamt wurden 74 C-97 Maschinen hergestellt. Weitere 816 Maschinen wurden als Luftbetankungsflugzeuge Boeing KC-97 fertiggestellt, wovon viele später wieder zu C-97-Transportern umgebaut wurden.
Die KC-97 war eine Variante C-97 zur Luftbetankung. Das obere Deck konnte große Mengen Fracht über eine Ladeluke in der linken Bordwand aufnehmen oder Flugbenzin in die unteren Tanks überführen. Beide Deckebenen waren klimatisiert und als Druckkabine ausgeführt.
Die US Air Force begann mit dem Einsatz der KC-97 ab 1951. Am 15. März 1951 wurde erstmals eine Boeing B-47 durch eine KC-97A betankt. Ab 1956 wurden die Maschinen nach und nach durch die Boeing KC-135 ersetzt, da der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Tankflugzeug und zu betankenden Kampfflugzeugen zu groß war. Die KC-97 mussten beim Tankvorgang fast mit Höchstgeschwindigkeit fliegen, während das zu betankende Strahlflugzeug fast bis zum Strömungsabriss verlangsamen musste. Die KC-97 wurden danach als Reservemaschinen der Air Force und Air National Guard verwendet. 1973 wurden die Maschinen endgültig ausgemustert. Insgesamt baute Boeing 811 Maschinen, davon 219 als KC-97E und 592 KC-97G mit externen Zusatztanks. Die KC-97 hatte vier Pratt & Whitney R-4360-59-Motoren mit je 3500 PS. Sie wurden mit Benzin angetrieben, während sie hauptsächlich Kerosin transportierten. Die von der G-Version aufgerüsteten KC-97L erhielten zusätzlich zwei Strahltriebwerke vom Typ General Electric J47-GE-23 für verbesserte Flugleistungen in großen Höhen.
Die KC-97 war von entscheidender Bedeutung für die Boeing B-47-Missionen der frühen 1950er-Jahre. Als Beispiel gelten die Flüge von der arktischen Thule Air Base auf Grönland. Die Maschinen mussten bei -40 °C starten. Die Navigation der Maschinen im arktischen Winter erforderte eine hohe Konzentration.
Eine Reihe von KC-97 überlebten bis heute. Eine von ihnen, die Angel of Deliverance, flog für die Berlin Airlift Historical Foundation und ist noch heute flugfähig. Weitere Maschinen stehen im National Museum of the United States Air Force auf der Wright-Patterson Air Force Base in Dayton (Ohio), im March Field Air Museum in Riverside (Kalifornien) und im Carolinas Aviation Museum in Charlotte (North Carolina).
Die Boeing B-29 Superfortress war ein Langstreckenbomber des US-amerikanischen Herstellers Boeing Airplane Company aus den 1940er Jahren. Sie war der größte und leistungsfähigste Bomber des Zweiten Weltkriegs und stand noch in der Anfangsphase des Kalten Krieges im Dienst. Das maximale Abfluggewicht konnte mehr als das Doppelte des Vorgängermodells Boeing B-17 „Flying Fortress“ betragen. Der Buchstabe „B“ in der Bezeichnung stand für Bomber.
Die United States Army Air Forces (USAAF) setzten den viermotorigen Mitteldecker erstmals im Sommer 1944 ein. B-29 wurden auch für die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki verwendet.